Französisch-amerikanisches Museums in Schloss – Blérancourt
Ein Museum der Kunst und der Geschichte, das sich hauptsächlich auf die Freundschaft zwischen Frankreich und den USA stützt – denn beide Länder teilen die Ideale der Freiheit, der Unabhängigkeit, der Demokratie und der Achtung der Menschen. Das Ziel dieses französisch-amerikanischen Museums besteht darin, die gegenseitigen Beziehungen und Einflüsse aufzuzeigen.
Geschichte des Schlosses
Erbaut wurde das Schloss von Blérancourt für Bernard Potier de Gesvres im Jahr 1612. Der französische Architekt, Salomon de Brosse, zeichnete auch für das Palais du Luxembourg in Paris verantwortlich. Das Schloss von Blérancourt wurde zum Staatsbesitz erklärt und 1792 verkauft. Im Zuge des Ersten Weltkrieges erlitt der Komplex einschneidende Beschädigungen: nur die Pavillons und die Eingangsportale, einige Nebengebäude sowie die Brücke blieben erhalten.
1917 diente das Schloss als Hauptquartier für die Zivilsektion des American Fund for French Wounded, welcher unter der Führung von Anne Morgan 1918 zum Amerikanischen Komitee für zerstörte Regionen wurde – eine Hilfsorganisation zugunsten der Zivilbevölkerung. Der Verband der Freunde von Blérancourt, der 1923 von Anne Morgan und Anne Murray Dike gegründet wurde, restaurierte die Gebäude des Schlosses, welche seither das Museum der französisch-amerikanischen Zusammenarbeit beherbergen. 1929 sanierten die Freunde von Blérancourt einen Flügel des alten Schlosses, welcher 1930 der französischen Unterstützung für den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gewidmet wurde, während der Pavillon der Freiwilligen 1938 den amerikanischen Freiwilligen gedenkt, die sich während des Ersten Weltkriegs in Frankreich befanden.
Anne Morgan (1873–1952) war die Tochter des berühmten New Yorker Bankiers und Kunstfreundes John Pierpont-Morgan. Sie wollte zu Ehren der französischen Unterstützung im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und im Gegenzug der amerikanischen Unterstützung Frankreichs im ersten Weltkrieg ein geschichtliches Museum schaffen. In den 1990er-Jahren lancierte Pierre Rosenberg um das Museum künstlerischen und kulturellen Austausch. Nach der Errichtung einer neuen Ausstellungsfläche für Kunstwerke -1989 von Yves Lion-, einem entsprechenden Ausbau sowie der Modernisierung konnte im Juli 2017 ein gänzlich erneuertes Museum der Öffentlichkeit seine Pforten öffnen. Die Szenografie des Museums wurde Adrien Gardère anvertraut, der auch das Museum Louvre-Lens gestaltete. Das Projekt umfasste sogar die archäologischen Funde, welche im Zuge der Arbeiten ausgegraben wurden.
Der ständige Austausch zwischen den beiden Ländern konzentriert sich auf drei Themenbereiche: die Ideale (Idéaux), die Belastungsproben (Épreuves) – gemeint sind hier die Kriege und Konflikte – sowie die Künste (Arts). Dadurch soll den Besucherinnen und Besuchern vermittelt werden, wie sehr es wichtig ist, die Werte, die unseren beiden Ländern gemeinsam sind, zu pflegen, um gerade im Kontext der Globalisierung bestehen zu können.